Gastbeitrag 1 von Schneewittchen

Seid gegrüßt, oh holde Leser,

ersteinmal muss ich euch wegen meiner Unfähigkeit gewisse Zeitrahmen einzuhalten um Verzeihung bitten. Falls ihr euch noch entsinnen könnt, vor langer Zeit existierte mal eine Reihe zum Thema "Kosmetik ohne Tierversuche", bei der nun schon seit vielen Monden kein Eintrag mehr zu lesen war. Asche auf mein Haupt. Und Teer und Federn gleich dazu. Ich kann euch auch heute nicht mit "Unter der Dusche-Teil 2" erquicken, da ich selbst noch am ausprobieren bin und euch nicht zumuten will, aller zwei Wochen ein Update zum Thema "Haare waschen" lesen zu müssen. Ich erbitte mir also noch ein wenig Geduld und habe als Trost ein DIY Rezept für euch.

Es handelt sich hierbei um Puder. Für das Gesicht. Das kennen die meisten, das gibt es immer in runden flachen Döschen, bei denen in Lichtgeschwindigkeit der Deckel kaputt ist. Der Sinn des ganzen besteht darin, nicht auszusehen, als wäre man in eine Friteuse gefallen. Dazu wird das Gesicht eingepudert. Soweit, so gut. Ich denke, das wusstet ihr schon.

Vor ca. einem halben Jahr fiel mir etwas in die Hände, was ich noch nicht kannte (und das kommt selten vor): Mineral Powder. Man munkelte, dass das Zeug der Haut besser gefällt, als herkömmliches Puder und da ich meine Haut mag hab ich es ausprobiert. Das war auch gut so.

Vorteile von Mineral Powder:

• Es verstopft die Poren nicht so. Das ist prima :)
• Es sieht auf der Haut meistens natürlicher aus.
• Der Deckel geht nicht so schnell kaputt!!!
• Es ist ergiebiger.
• Es kann nicht "zerbröckeln".

Nachteile von Mineral Powder:

• Die Dosen sind größer ( also falls ihr verreisen wollt, müsst ihr ein bisschen mehr Platz einplanen)
• Die Handhabung will gelernt sein, ansonsten macht ihr eine riesengroße Sauerrei.
• Es ist teuer.

Nachteil von allen Pudern aller Hersteller: Menschen mit heller Haut sehen aus, wie frisch aus dem Mallorca-Urlaub (ich zum Beispiel).

Angesichts dieser Tatsachen habe ich angefangen, mir mein Mineral Powder selber zu mischen. Das ist nicht schwer, das kann jeder. Ihr braucht im Vorfeld aber einige Sachen:

• Eine Mineral-Powder-Dose (ich glaube, man findet sowas in den Weiten des WWW, ich habe eine leere benecos-Dose verwendet)
• Pfeilwurzelmehl (ihr dürft auch Speisestärke nehmen, da kann ich aber für nichts garantieren)

Die restlichen Zutaten sind optional, je nach Hauttyp, ich habe verwendet:

• Heilerde (gibts in der Drogerie; hilft bei unreiner und öliger Haut)
• Kaolin (auch French Clay genannt, mattiert und macht die Konsistenz geschmeidiger; ich würde das Menschen mit trockener Haut empfehlen)
• Grüne Tonerde (das ist eigentlich für jede Haut gut; wer empfindliche Haut hat und deshalb zu Rötungen neigt, sollte diese Zutat einbauen, denn, wie wir alle aus dem Kunstunterricht wissen: Rot neutralisiert grün.)
• Zimt und Muskatnuss (zum Färben; dunkleren Hauttypen empfehle ich Kakao)
• 1-2 Tropfen ätherisches Öl( erfüllt keinen gehoben Zweck, soll nur gut riechen)

Das wars. Ihr könnt natürlich nach Lust und Laune rumprobieren. Mischt die Zutaten einfach so lange zusammen, bis die passende Farbe und Konsistenz rauskommt. Den Hauptanteil sollte das Pfeilwurzelmehl einnehmen, der Rest ist egal. In die Dose füllen, kurz schütteln, fertig.

Hier noch ein paar Tips zur Handhabung:

Man trägt Mineral Powder mit einem Kabuki-Pinsel auf (ihr könnt auch andere dicke Pinsel verwenden), und zwar in kreisenden Bewegungen von der Mitte des Gesichtes nach außen (also der Pinsel soll kreisen, nicht ihr!). Um an das Puder ranzukommen dreht man die Dose (geschlossen!) um, klopft kurz auf den Boden und schraubt dann vorsichtig den Deckel ab. Da liegt das Puder jetzt gebrauchsbereit. Passt auf dass ihr nicht zu viel nehmt, man kann sich damit ganz wunderbar die Klamotten versauen.

An dieser Stelle bin ich fertig. Mit Tränen in den Augen verabschiede ich mich von euch, bleibt sauber und kämmt euch ab und zu die Haare, es ist schließlich Frühling, da bauen die Vögel gerne ihre Nester.

Euer Schneewittchen

(PS: Entschuldigt bitte den Tippfehler bei Kaffeekatze, das wird natürlich mit einem doppelten "e" geschrieben. Peinlich, peinlich.)